Chinas Energieimporte füllen Russlands Kriegskasse
MOSKAU (rus)–China füllt weiterhin Russlands Kriegskasse mit steigenden Käufen von Energierohstoffen, während andere Länder russische Waren wegen der Invasion in der Ukraine meiden, berichtet die „Moscow Times“ unter Berufung auf Daten von “Bloomberg”. Zwischen März und Juli gab China 35 Mrd Dollar für russisches Öl, Gas und Kohle aus, verglichen mit 20 Mrd Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so “Bloomberg” unter Verweis auf die neuesten chinesischen Zollzahlen.
Allein im Juli stiegen Chinas Ausgaben für russische Energie auf 7,2 Mrd Dollar, verglichen mit 4,7 Mrd Dollar im Juli 2021. Der sprunghafte Anstieg ist sowohl auf die Zunahme der von China importierten Mengen an russischen Rohstoffen – manchmal zu ermäßigten Preisen – als auch auf den weltweiten Anstieg der Energiepreise infolge der Invasion in der Ukraine zurückzuführen. Die informellen Boykotte westlicher Ölkonzerne und Handelshäuser wegen des Einmarsches in der Ukraine haben ebenfalls zu starken Preisnachlässen für russisches Öl geführt. Der Bericht von “Bloomberg” folgt auf Untersuchungen, wonach Russland in den ersten 100 Tagen des Krieges in der Ukraine zwischen dem 24. Februar und dem 3. Juni wahrscheinlich einen Rekordumsatz von 97 Mrd Dollar mit dem Export fossiler Brennstoffe erzielt hat.
Den zitierten chinesischen Zolldaten für den Zeitraum März bis Juli zufolge hat Russland Indonesien als Chinas wichtigsten Kohlelieferant mit einem Anstieg von 14% gegenüber dem Vorjahr auf die Rekordmenge von 7,4 Mio t abgelöst. Russische Kokskohle für die chinesische Stahlindustrie stieg um 63% auf 2 Mio t. Die Flüssiggasexporte waren um 20% höher als im Juli 2021, sanken aber im Vergleich zum Juni 2022 auf etwa 410.000 t. Die Rohölimporte stiegen im Jahresvergleich um 8%, obwohl sie im Vergleich zum Juni 2022 auf 7,15 Mio t zurückgingen. China importierte auch mehr Aluminium, Palladium und Weizen aus Russland, wobei die Mengen von 16% auf 52% stiegen. Die Einfuhren von raffiniertem Kupfer und raffiniertem Nickel gingen dagegen um 20% beziehungsweise 10% zurück.
rus/29.08.2022