EU-Raum: Kartenzahlungen häufiger kontaktlos
Laut einer Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Nutzung bargeldloser Zahlungsmethoden während der Corona-Pandemie zugenommen. Immer öfter zahlen Verbraucherinnen und Verbraucher im Euroraum mit Karte. Dennoch war Bargeld noch Ende 2019 das häufigste Zahlungsmittel.
Der Anteil der Kartennutzung für kleinere Beträge an der Ladenkasse ist zwischen 2016 und 2019 um 5 Prozentpunkte von 19 Prozent auf 24 Prozent der Transaktionen (bzw. 41 Prozent des Volumens) gestiegen. Rund 40 Prozent der Kartentransaktionen geschah 2019 kontaktlos.
Um die potenziellen Auswirkungen der aktuellen Pandemie auf das Zahlungsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher zu verstehen, erweiterte die EZB ihre Studie aus dem Jahr 2019 um eine Ad-hoc-Erhebung, die im Juli 2020 durchgeführt wurde. Vier von zehn Befragten gaben an, seit Beginn der Pandemie Bargeld weniger häufig verwendet zu haben. Aber die langfristigen Auswirkungen auf das Zahlungsverhalten sind noch ungewiss.
„Unser Ziel ist es daher, die Akzeptanz von Bargeld und den Zugang zu Bargeld im Euroraum sicherzustellen und gleichzeitig Innovationen im elektronischen Zahlungsverkehr zu fördern. Dazu gehört auch unsere Arbeit an der möglichen Einführung eines digitalen Euro“, sagte das Mitglied des EZB-Direktoriums Fabio Panetta.
Die veröffentlichten Daten sollen helfen, den Bedarf der Verbraucher und der Märkte besser zu verstehen. Außerdem werden sie das Eurosystem bei der Umsetzung seiner Strategie für den Massenzahlungsverkehr und seiner Bargeldstrategie unterstützen.
Beide Strategien beinhalten die Förderung wettbewerbsfähiger, innovativer und widerstandsfähiger Zahlungslösungen für den gesamteuropäischen Markt sowie die Zusage, dass Bargeld auch weiterhin als Zahlungsmittel im ganzen Euroraum zugänglich ist und akzeptiert wird.
EZB / PRMV / 02.12.2020