Experten warnen – Lieferketten werden noch lange unter Coronavirus leiden
Cass Business School, gibt es zwei Auswirkungen des Coronavirus auf die globalen Lieferketten: Einerseits kommt es dem Experten zufolge zu einer nachfragebedingten Störung, da plötzlich die Nachfrage nach bestimmten Produkten wie zum Beispiel Desinfektionsmitteln stark ansteigt. Auf der anderen Seite kommt es zu einer angebotsgesteuerten Unterbrechung, da beispielsweise den OEMs (Original Equipment Manufacturers) die für die Endmontage der Produkte erforderlichen Komponenten teilweise ausgehen. “Verschiedene Unternehmen im Vereinigten Königreich und im Ausland haben bereits Gewinnwarnungen wegen Lieferunterbrechungen herausgegeben”, so Lucker.
Zwar haben Automobilunternehmen besonders lange Lieferketten mit vielen Schritten im Produktionsprozess. Aber auch andere Lieferketten können betroffen sein. Unternehmen, die sich des Risikos von Lieferunterbrechungen bewusst sind, bauen laut Lucker oft belastbare Lieferketten auf, indem sie Lager- und Notfalllieferanten einsetzen. “Leider hoffen viele Firmen immer noch, dass solche Unterbrechungen nicht auftreten”, warnt der Experte. In solchen Fällen bleibe es den Firmen überlassen, “kreative Lösungen für ihr Business Continuity Management” zu finden. “Wenn sie keine belastbare Lieferkette haben, verlieren sie Umsätze, so dass sie über den Tellerrand hinausschauen müssen.”
Angesichts von Stilllegungen in China und den benachbarten asiatischen Ländern kam es in allen Produktionsbetrieben, die in China ansässig sind oder Rohstoffe aus China beziehen, bereits zu Störungen in der Lieferungskette. Betroffen sind laut Vidya Mani, die an der Darden School of Business der US-Unversität Virginia über die Auswirkungen von betrieblichen Entscheidungen auf die Leistung von Unternehmen lehrt, vor allem die Bereiche Einzelhandel, Elektronik und Automobil. Die meisten hätten immer noch mit Engpässen zu kämpfen.
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