Globale Lieferketten werden bevorzugt
Laut einer aktuellen Studie des ifo-Instituts setzen deutsche Unternehmen weiterhin auf internationale Lieferketten, statt auf nationale Beschaffung umzusteigen. Um die Resilienz der Lieferketten zu steigern, wird der Ausbau von Lagermöglichkeiten und der Ausweitung des Lieferantennetzwerks angetrieben. 44 Prozent der Unternehmen im Industriesektor gaben in der Befragung an, ihre Beschaffungsmethoden anzupassen — insbesondere dann, wenn sie mit Lieferketten zu kämpfen haben.
Sowohl Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, wie auch Jan Cernicky, Wirtschaftsexperte bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, bewerten eine Umverlagerung der Beschaffung nach Deutschland als nachteilig für die nationale und internationale Wirtschaftslage; die Umstrukturierung sei “unnötig” und zudem “immens kostenintensiv”, so Cernicky. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Aufbau von Handelsbeziehungen ins Ausland verglichen mit ihrem Ertrag sehr aufwändig. Eine Anpassung von Handelsabkommen und Ursprungsregeln könnte es den KMU stattdessen erleichtern, neue Beschaffungsmöglichkeiten zu nutzen.
ifo/kb/PROMV 11.08.2021