Halbleiter: Strategien für Wachstum in Europa
Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) hat ein Strategiepapier veröffentlicht, das die Versorgung mit Halbleitern in Deutschland und Europa thematisiert. Im September hatte die Europäische Kommission angekündigt, einen “European Chips Act” in die Wege zu leiten, um die Versorgung mit und Produktion von Halbleitern in Europa zu stärken. Basierend auf den Erkenntnissen der Publikation gibt der Wirtschaftsverband DigitalEurope nun Handlungsempfehlungen.
Ein Ausbau der europäischen Produktionskapazitäten müsse sich an der Marktnachfrage orientieren; ein attraktives Investitionsumfeld soll Innovationen und Forschung vorantreiben. Die Weiterentwicklung in der Halbleiterbranche soll sich zudem nicht nur auf die Strukturgrößen konzentrieren, sondern auch etwa die Optimierung der Produktion berücksichtigen.
In der Europäischen Halbleiterallianz sieht der Verband einen wertvollen Rahmen zur Kollaboration zwischen verschiedenen Interessensvertretern, um einen Zeitplan mit konkreten Kennzahlen zu erstellen. Strategien sollten sich dabei weiterhin international ausrichten, um globale Lieferketten zu stärken.
War Europa im Jahr 1998 noch mit 22 Prozent an der globalen Halbleiterproduktion beteiligt, so ist dieser Wert bis heut auf lediglich 8 Prozent gesunken, während sich andere Regionen in der Branche etabliert haben. Neue Strategien sollen diesem Trend entgegenwirken. Cecilia Bonefeld-Dahl, Generaldirektorin von DigitalEurope, betont: “Der Entwurf des European Chips Act muss die Bedarfe der Industrie berücksichtigen und darf nicht nur von der Politik bestimt werden. Natürlich brauchen wir mehr Finanzmittel, aber der richtige Weg, um Europa zu einem globalen Halbleiterzentrum zu machen, ist ein unterstützendes Geschäftsumfeld durch Anreize und Qualifikationen zu schaffen.”
ZVEI/kb/PROMV 08.11.2021