Handel soll Pandemieerholung fördern
Welche Rolle spielt der Handel für die globale Erholung von der Coronapandemie? Laut neuestem WTO-Bericht eine signifikante, insbesondere durch die Reaktion der G20-Staaten: Über 100 handelsfördernde Maßnahmen wurden seit Beginn der Pandemie beschlossen — viele davon zur Unterstützung des medizinischen Sektors, beispielsweise durch Zollerlässe auf Impfstoffe, Schutzkleidung und Masken. Die langfristige Erholung des Welthandels hänge von der globalen Eindämmung des Infektionsgeschehens ab, so WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala. Es seien weiterhin Bemühungen notwendig, Impfstoffe allen Nationen gleichermaßen verfügbar zu machen und deren Produktion zu fördern, denn insbesondere Entwicklungsländer sind weiterhin von der Pandemie bedroht.
Der WTO Trade Monitoring Report beleuchtet, wie sich der Handelsfluss im Zeitraum zwischen Oktober 2020 und Mai 2021 entwickelt hat. Multilaterale Handelsabkommen haben in der Pandemie einer protektionistischen Handelspolitik vorgebeugt. In den letzten Monaten habe laut der Pressemitteilung der WTO die internationale Zusammenarbeit zugenommen und von den 39 handelseinschränkenden Maßnahmen, die während der Pandemie beschlossen worden sind, wurden etwa die Hälfte bereits wieder aufgelöst. Handelsfördernde Beschlüsse bestehen zu 78% weiterhin; insbesondere Förderungspakete für den Dienstleistungssektor werden fortgesetzt, um die besonders ausgeprägten Einbrüche in diesem Wirtschaftsbereich auszugleichen.
Am 30. Juni wurde außerdem eine neue Arbeitsgruppe ausgerufen, welche die Weltbank, die Welthandelsorganisation WTO, die Weltgesundheitsorganisation WHO und den Internationalen Währungsfonds IMF umfasst. Diese verfolgt das Ziel, den Markt für eine umfassende Verteilung von Impfstoffen und anderen Pandemiebekämpfungsmitteln zu ebnen. Ein erste Handlung der Gruppe war es, die G20-Nationen dazu aufzurufen, alle Handelshemmnisse zu entfernen, die die Impfstoffproduktion und -verteilung behindern. Angestrebt ist eine Impfquote von mindestens 40% in allen Ländern vor Jahresende, mindestens 60% im ersten Halbjahr 2022.
WTO/kb/PROMV 02.07.2021