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KfW-Studie: Aufholbedarf bei Informationstechnologien

in Aktuelles / Basiswissen
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KfW-Studie: Aufholbedarf bei Informationstechnologien

Eine aktuelle von KfW Research beim Fraunhofer Institut für Innovations- und Systemforschung (ISI) in Auftrag gegebene Studie zeigt die Stärken und Schwächen der hiesigen Wirtschaft mit Blick auf Zukunftstechnologien. Gut aufgestellt ist Deutschland demzufolge besonders bei Kfz-relevanten Technologien, aber auch im Bereich Produktionstechnologien, Umwelt- und Klimaschutz sowie den Medizintechnologien. Dies zeigt die Analyse von Patenten, wissenschaftlichen Publikationen und Markenanmeldungen. Nur Informationstechnologien – welche die Grundlage der Digitalisierung bilden – stellen keine deutsche Stärke dar.

„Gerade für Deutschland als Technologienation ist es wichtig, mit Hilfe von Innovationen, technischem Fortschritt und Wettbewerbsfähigkeit in zentralen Technologiefeldern Wachstum zu schaffen. Nur so können zukunftssichere Arbeitsplätze geschaffen und der Wohlstand gesichert und vermehrt werden“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Deutschland kann dabei auf vielen traditionellen technologischen Stärken aufbauen. In Sachen Digitalisierung allerdings muss Deutschland dringend aufholen.“ Informationstechnologien sind Schlüsseltechnologien, die bereits heute hohe Bedeutung auch für andere Wirtschaftszweige wie Kraftfahrzeuge, Maschinenbau oder Chemie haben. „Es führt also kein Weg vorbei an der Digitalisierung. Eine Erweiterung des Kompetenzspektrums bei Informationstechnologien ist notwendig, sonst bleibt dieses wertvolle Wertschöpfungspotenzial für Deutschland verschlossen“, so Köhler-Geib.

Für die aktuelle KfW-Studie wurden 32 potenzielle Zukunftstechnologien untersucht, bei denen eine hohe Marktrelevanz bereits in mittlerer Frist (5-10 Jahre) zu erwarten ist. Die identifizierten Zukunftstechnologien decken eine große Bandbreite ab. Die Studienergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Bei den Kraftfahrzeugtechnologien – wie hybridelektrische Kfz, Batterietechnik, elektrische Traktionsmotoren, Leichtbau bei Kfz und autonomes Fahren – sind die deutschen Unternehmen technologisch gut aufgestellt. Diese Technologien setzen bei bereits bestehenden, klassischen deutschen Stärken an. Ein weiteres Engagement in der Forschung ist jedoch erforderlich, vor allem um Kompetenzen in der Elektromobilität aufzubauen.

• Informationstechnologien stellen für Deutschland eine Herausforderung dar. Ihnen kommt eine wachsende Bedeutung in vielen anderen Technologiefeldern und Wirtschaftszweigen zu. Allerdings sind die technologischen Kompetenzen Deutschlands hier nur mittelstark ausgeprägt. Da es wenig realistisch erscheint, nur durch verstärkte Forschung und Entwicklung in wenigen Jahren international den Anschluss bei der Entwicklung dieser Technologien zu erreichen, sollte bei diesen Technologien ein besonderes Augenmerk auf den Aufbau von Kompetenzen in ihrer Anwendung – insbesondere in der Produktionstechnik – gelegt werden.

• Umwelt- und Klimaschutztechnologien adressieren direkt gesellschaftliche Bedarfe, deren langfristige Bedeutung außer Frage steht. Damit sich diese Technologien wirtschaftlich auch auf kürzere Sicht für Unternehmen rechnen, ist es wichtig, zuverlässige Rahmenbedingungen für deren Nutzung zu schaffen, wie etwa die CO2-Steuer. Die Anreize, in Umwelt- und Klimaschutz zu investieren, müssen auf breiter Front gestärkt werden.

• Produktionstechnologien zählen zu den traditionellen deutschen Stärken. Eine besondere Herausforderung für deutsche Unternehmen ist der neue Markt der additiven Fertigung und die weitere Integration der Informationstechnik.

• Zu den Zukunftstechnologien der Medizin zählen beispielsweise neue Impfstoffe, die lange Zeit als ökonomisch wenig attraktiv galten. Mit der Corona-Pandemie haben Impfstoffe eine neue Bedeutung bekommen. Da es in den kommenden Jahren immer wieder ähnlich gefährliche neue Viren geben wird, kann ein erhebliches Wachstumspotenzial angenommen werden.

Die aktuelle Analyse von KfW Research ist abrufbar unter: www.kfw.de/zukunftstechnologien

KfW / 02.03.2021

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