Polen: PKP Intercity kündigt höhere Investitionen an – Ausbau der Infrastruktur
Das Bahnunternehmen PKP Intercity korrigiert seinen langfristigen Modernisierungsplan nach oben. Statt 4,2 Mrd Euro will der Konzern bis 2030 nun über 6 Mrd Euro investieren. Etwa 90% der Gelder fließen in die Anschaffung und Modernisierung von Schienenfahrzeugen. Mit den restlichen Mitteln sollen Abstellbahnhöfe umgebaut werden. PKP Intercity will seinen Fuhrpark um 70 Triebwagen und knapp 1.000 Reisezugwagen erweitern. Auch Lokomotiven und Doppelstockwagen stehen auf der Einkaufsliste. Die Investitionen sollen helfen, die maximalen Fahrgeschwindigkeiten zu erhöhen. Nach Auskunft von PKP Intercity erreichen die Züge des Unternehmens aktuell Spitzengeschwindigkeiten zwischen 120 und 160 km/h. Der Wert soll auf bis zu 250 km/h ansteigen.
Der Beförderungsdienstleister will 2022 Ausschreibungen für den Kauf von 35 Schnellzügen veröffentlichen. Angebotsabfragen publiziert das Unternehmen auf seiner Internetseite. Nötig wären auch Investitionen in die Schieneninfrastruktur. Rund um den Bau eines Großflughafens bei Warschau hat Polen neue Zubringerstrecken angekündigt. Insgesamt bleibt das Land beim Ausbau des Bahnnetzes aber hinter den selbst gesteckten Vorgaben zurück. 2021 wollte der Gleisbetreiber PKP PLK Aufträge im Umfang von 3,8 Mrd. Euro ausschreiben. Der tatsächliche Wert lag nach Angaben der Tageszeitung “Rzeczpospolita” bei nur 680 Mio. Euro. Ein Grund für die Verzögerung sind laut Branchenverbänden die ausbleibenden Gelder der Europäischen Union. Die Europäische Kommission hält Fördermittel zurück, weil sie Polens Rechtsstaatlichkeit bedroht sieht.
Quelle: PKP Intercity (Presse) / Nachrichten für Außenhandel