Russisches Nickel könnte via Afrika verschifft werden
KIRKENES (rus)–Der weltgrößte Nickelproduzent bereitet alternative Exportrouten vor, berichtet der “Barents Observer” unter Berufung auf Ravil Nasybullov, Direktor der Logistikabteilung von Nornickel. Dazu gehören auch Pläne für einen möglichen Umschlag von Erz in nordafrikanische Häfen, erklärte er. Die neuen Schifffahrtsrouten können genutzt werden, wenn Europa seine Seehäfen und seinen Markt für russisches Nickel schließt.
Das von Wladimir Potanin dirigierte Unternehmen hat seine größten Minen und Verarbeitungsanlagen in der Arktis und ist in hohem Maße von einem reibungslosen Transport in die EU abhängig. Heute wird das Nickel mit Eisklasse-Frachtern von der Taymyr-Halbinsel nach Murmansk und von dort nach Rotterdam und anderen europäischen Häfen verschifft.
In seiner jüngsten Marktanalyse zu den Entwicklungstendenzen bei Platinmetallen warnt das Unternehmen vor den Folgen der derzeit stark zunehmenden geopolitischen Spannungen und Wirtschaftssanktionen. Daher richtet sich der Blick verstärkt auf die asiatischen Märkte.
Die Verschiffung über die Nordostpassage wird als aussichtsreicher Exportweg angesehen. Die zurzeit genutzte Route mit Eisklasse-Frachtern von der Taymyr-Halbinsel nach Murmansk und europäischen Häfen wie Rotterdam ist wieder in Gefahr. Nornickel warnt in seiner jüngsten Marktanalyse zu den Entwicklungstendenzen bei Platinmetallen warnt der Bergbaukonzern vor den Folgen der derzeit stark zunehmenden geopolitischen Spannungen und Wirtschaftssanktionen.
“Unsere gesamte Produktion wird heute an die europäischen Märkte geliefert. Was den östlichen Korridor (Nordostpassage) betrifft, so ist er derzeit nicht sehr relevant, aber in Anbetracht der Situation schließe ich nicht aus, dass sich unser Warenverkehr letztendlich nach Osten verlagern wird”, sagte Nasybullov.
Im Gegensatz zu den meisten großen Unternehmen Russlands steht Nornickel nicht auf internationalen Sanktionslisten. Doch die angespannte internationale Lage nach Russlands Angriff auf die Ukraine wirkt sich zunehmend auch auf den mächtigen Nickelproduzenten aus, derzeit vor allem durch das Verbot für russische Schiffe, europäische Häfen anzulaufen.
rus/01.08.2022