Schwellenländer in Europa und Zentralasien trifft es hart
WASHINGTON (gus)–Der Krieg gegen die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland treffen Volkswirtschaften rund um den Globus, wobei die Schwellen- und Entwicklungsländer in der Region Europa und Zentralasien am stärksten betroffen sein dürften, so “Tashkent Times” über den heute veröffentlichten Wirtschaftsbericht der Weltbank für die Region. Die Wirtschaft der Regionen Europa und Zentralasien wird in diesem Jahr voraussichtlich um 4,1% schrumpfen, während vor dem Krieg ein Wachstum von 3% prognostiziert worden war, da die wirtschaftlichen Schocks des Krieges die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie verstärken. Dies wäre der zweite Rückgang in ebenso vielen Jahren und doppelt so stark wie der pandemiebedingte Rückgang im Jahr 2020.
Das Wachstum in Zentralasien wird sich den Prognosen zufolge aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtung mit der russischen Wirtschaft von 5,1% im Jahr 2021 auf 2% im Jahr 2022 mehr als halbieren. Höhere globale Rohstoffpreise dürften die Wirtschaftstätigkeit und die Haushaltssalden in Kasachstan und Usbekistan jedoch ankurbeln. Es wird erwartet, dass ihre Volkswirtschaften ein Wachstum von 1,8%, beziehungsweise 3,6% aufweisen werden. Gleichzeitig wird erwartet, dass das Wachstum in Tadschikistan und der Kirgisischen Republik, die am stärksten von den Überweisungen aus Russland abhängig sind, bis 2022 auf minus 1,8%, beziehungsweise minus 5% zurückgehen wird.
Die ukrainische Wirtschaft dürfte in diesem Jahr um schätzungsweise 45,1% schrumpfen, wobei das Ausmaß des Rückgangs von der Dauer und Intensität des Krieges abhängt. Die russische Wirtschaft, die von beispiellosen Sanktionen betroffen ist, ist bereits in eine tiefe Rezession gestürzt. Für 2022 wird Rückgang der Wirtschaftsleistung um 11,2% erwartet.
gus/11.04.2022