Ungarns Forint sinkt auf neues historisches Tief
Der Forint erlebt neuerlich ein historisches Tief gegenüber den wichtigsten Währungen. Die ungarische Währung erreichte einen Rekordwert von 399,98 gegenüber dem Euro. Auch gegenüber dem Dollar und dem Schweizer Franken fiel der Forint mit 367,90 beziehungsweise 399,03 Forint auf neue Tiefststände. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine ist der Forint gegenüber dem Euro um fast 10% gefallen. Selbst der Zinsschritt der Notenbank mit dem der Einlagensatz für eine Woche um 75 Basispunkte angehoben wurde (der größte Zinsschritt seit 2008) konnte den Absturz der Währung nicht stoppen.
Die rasche Abschwächung des Forint verstärkt zudem den Inflationsdruck, der in dem Land bereits ein schwindelerregendes Niveau erreicht hat. Der jährliche Preisanstieg beschleunigte sich im Januar auf 7,9% und tendiert weiter nach oben, so dass zweistellige Raten langsam in Sicht kommen. Der sich abzeichnende Zirkel aus Währungsschwäche und Inflation scheint sich zu verselbständigen und die Erwartung der Marktteilnehmer auf weitere Abwertungen zu bestätigen, die ihrerseits wiederum die Inflation weiter antreiben.
Die Anleger sind besorgt über den Krieg zwischen Russland und der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland, die spürbare Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Wer auf Nummer sicher gehen will, investiert in Euro, Dollar oder Gold.
MBM/ost/08.03.2022