Deutsch-afrikanische Handelsbeziehungen 2020
Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Corona-Krise zwar negativ auf den Außenhandel ausgewirkt, aber es gibt auch positive Entwicklungen in den deutsch-afrikanischen Handelsbeziehungen. Einige afrikanische Länder konnten dem allgemeinen Handelsrückgang im letzten Jahr erfolgreich trotzen.
Am 01.01.2021 begann offiziell die Implementierungsphase der Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA). Die Senkung von Handelshemmnissen zur Steigerung des afrikanischen Binnenhandels und der Abbau von Zöllen und Bürokratie wird sich auch für deutsche und europäische Unternehmen langfristig positiv auswirken.
Im Jahr 2020 gingen die deutschen Exporte im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 4,7 Prozent zurück. Diese negative Entwicklung trifft auch auf die meisten Reformpartnerländer des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu. Die sinkenden deutschen Exporte nach Äthiopien (-23,1%), Marokko (- 15%) und Tunesien (-16,7%) korrespondieren mit einem Rückgang der Importe aus Côte d’Ivoire (-22,8%), Ghana (-12,4%), Senegal (-11,2%), Tunesien (-12,4% und Marokko (-5,5%).
Positive Entwicklungen gab es aber auch: Die deutschen Exporte in die drei westafrikanischen Staaten Côte d’Ivoire (+9,4%), Ghana (+6,8%) und Senegal (+19,4%) sind trotz Corona-Krise gewachsen. Äthiopien steigerte seine Exporte nach Deutschland um 6,6 Prozent.
Die deutschen Exporte nach Ägypten stiegen um 11,4 Prozent, gleichzeitig aber sanken die deutschen Importe aus Ägypten um 27 Prozent. Der Handel mit dem von der Corona-Pandemie geschüttelten Südafrika ist um 28,3 Prozent (deutsche Exporte) bzw. um 12,8 Prozent (südafrikanische Exporte) zurückgegangen. Eine rasche Implementierung der afrikanischen Freihandelszone für weitere positive Entwicklungen sorgen.
AWE /PRMV / 03.02.2021