Die deutsche Industrie erwartet stark steigende Exporte
Wenn sich in der stark exportorientierten deutschen Wirtschaft die Stimmung aufhellt, ist das mehr als eine Randnotiz – noch dazu in diesen schwierigen Zeiten. Das Münchner ifo-Institut hat am Montag die Erwartungen hiesiger Exporteure in Zahlenwerten veröffentlicht. Demnach liegen sie auf dem höchsten Niveau seit Januar 2011 und damit seit über 10 Jahren. Der Punktewert ist im März von 11,9 Punkten auf 24,9 Punkte kräftig angestiegen. Das sind überaus erfreuliche Nachrichten, zumal die Erwartungen in nahezu allen Industriezweigen zulegen konnten. „Die Exportwirtschaft profitiert von einer starken Konjunktur in Asien und den USA.“ Auch der Euroraum nehme langsam etwas Fahrt auf“, heißt es vom ifo-Präsidenten Clemens Fuest. Dabei leiden die europäischen Länder nach wie vor stark am um sich greifenden Sars-Cov-2-Virus genau wie am Brexit.
In der neuen ifo-Analyse heißt es weiter: „Die Elektroindustrie hofft auf einen deutlichen Anstieg der Aufträge aus dem Ausland. Gleiches gilt für den Maschinenbau. Dort stieg der Indikator auf den höchsten Wert seit November 2017. Auch der Automobilsektor bleibt optimistisch.“ Sogar die leidgeprüfte Möbelbranche könnte die Talsohle mittlerweile durchschritten haben. Jedenfalls keimt dort in puncto Erwartungen wieder Hoffnung auf. Weiterhin einen schweren Stand in Form zurückgehender Umsätze haben die hiesigen Produzenten von Bekleidung und Schuhen. Im November des vergangenen Jahres war der Punktewert für die Konjunkturerwartungen sogar noch negativ gewesen. Ungeachtet der grassierenden dritten Corona-Welle hat sich zuletzt auch die Stimmung in den deutschen Chefetagen weiter aufgehellt. So stieg der ifo-Geschäftsklimaindex im März um 3,9 auf 96,6 Punkte. Das ist das höchste Niveau seit Juni 2019. Dies hatte das ifo-Institut am Freitag bekanntgegeben.
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