Die Viruswelle hat die deutschen Seehäfen unterschiedlich getroffen
Ein großer Teil der Exporte und Importe wird auch in Deutschland auf dem Wasserweg abgewickelt. Das Virus hat dort ebenfalls zugeschlagen, wenn auch sehr unterschiedlich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitgeteilt hat, ist der Güterumschlag an deutschen Seehäfen im Corona-Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 6,4% geschrumpft. Insgesamt wurden demnach aber immer noch 275,7 Millionen Tonnen an Waren umgeschlagen. Der Export hat dabei kaum gelitten: Der Versand ins Ausland ist lediglich um 1,4% gegenüber 2019 zurückgegangen. Bei der empfangenen Gütermenge gab es hingegen einen Einbruch um 9,2%.
Während der Güterumschlag in der Seeschifffahrt im ersten Quartal 2020 nur moderat um 3,6% zurückgegangen ist, waren die Einbußen in den Monaten April bis Juli zweistellig. Am heftigsten waren die Verluste im Mai (-16,8 %) und Juni (-15,8 %). In den Folgemonaten flachten sie Destatis zufolge deutlich ab, ehe der Güterumschlag im vergangenen November im Vorjahresvergleich erstmals wieder wuchsen – und zwar um 3,7%. Im vierten Quartal 2020 belief sich der Anstieg insgesamt auf 2,8%.
Auch der für den Seeverkehr bedeutende Containerumschlag entwickelte sich in Deutschland nach Angaben des Statistikamtes im Gesamtjahr 2020 rückläufig und lag mit 14 Millionen TEU (Twenty-foot-Equivalent-Unit) etwa 6,9 % unter dem Vorjahreswert. Die hiesigen Seehäfen waren von der Corona-Krise unterschiedlich stark betroffen. Der Güterumschlag des wichtigsten deutschen Seehafens Hamburg ging 2020 mit 6,8 % auf 109,2 Millionen Tonnen stärker zurück als der Umschlag der Häfen Bremerhaven (46,6 Millionen Tonnen, -2,1 %) und Wilhelmshaven (22,8 Millionen Tonnen, -1,2 %). Der Seehafen Rostock verzeichnete sogar ein leichtes Plus (20,1 Millionen Tonnen, +0,7 %).
Destatis/jr/promv