IfW: Frachterstaus drosseln Welthandel
Das Institut für Weltwirtschaft Kiel hat am 20. Oktober 2021 die aktuellen Zahlen des Kiel Trade Indicator bekanntgegeben. Containerstaus binden einen signifikanten Anteil der weltweiten Frachtkapazitäten und hemmen den Welthandel; eine zeitnahe Entspannung der Lage lässt sich nicht erkennen.
Der Welthandel verzeichnet im Oktober einen Rückgang von 0,6 Prozent. EU-weit schreiben sowohl Export als auch Import rote Zahlen (1,3 Prozent und 1,1 Prozent respektive); der deutsche Import liegt hingegen leicht über Null. Deutlich eingebrochen sind die Exporte Chinas mit fast fünf Prozent; der Importzuwachs ist mit 2,7 Prozent im Plus.
Obwohl sich der Stau vor dem Hafen Ningbo-Zhoushan etwas löst, so ist die zeitgleiche Stausituation vor den Häfen der USA außergewöhnlich — Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator, bezeichnet die Lage als “besorgniserregend”. 9 Prozent der Frachtkapazitäten sind durch die Schiffstaus eingebunden; 3 Prozent der weltweit verschifften Ware ist aktuell im Stillstand. Vor dem Sommer 2022 sei nicht mit einer grundlegenden Entspannung der Lage zu rechnen, so Stamer. Vorratkäufe als Reaktion auf die Lieferengpässe verschärfen die Probleme zusätzlich. Zu Weihnachten müsse man mit eingeschränkten Verfügbarkeiten und höheren Preisen rechnen.
ifw/kb/PROMV 21.10.2021