ICC: Wirtschaftserholung durch Impfungen
Eine Studie der Research Foundation der Internationalen Handelskammer (ICC) zeigt, dass die wirtschaftliche Erholung in den Industrieländern deutlich geringer ausfällt, wenn die Verteilung von Impfstoffen nicht international koordiniert wird. Selbst wenn Industrieländer alle Bürger gegen COVID-19 impfen, würde aufgrund der ungleichen Verteilung allein in diesem Jahr ein wirtschaftlicher Schaden bis zu 9,2 Billionen US-Dollar eintreten, der zur Hälfte von den Industrieländern getragen werden müsste.
Die Studie “The Economic Case for Global Vaccinations” ist die erste, die die wirtschaftlichen Kosten einer ungleichen Impfstoffverteilung umfassend für das internationale Handelssystem untersucht hat. Selbst wenn ein Land schnell impft, wird sich die Wirtschaft nur schleppend erholen, wenn seine wichtigsten Handelspartner keinen ähnlichen Zugang zu Impfstoffen haben. Von einer ungleichen Verteilung besonders betroffen sind laut Studie Volkswirtschaften mit einem hohen Maß an internationaler Verflechtung.
Eine Investition von 27,2 Milliarden US-Dollar seitens der Industrieländer in den ACT-Accelerator würde hingegen Renditen in Höhe des 166-fachen der Investition erzielen. Der “Access to COVID-19 Tools Accelerator” (ACT Accelerator) wurde als Reaktion auf einen Aufruf der G20-Staats- und Regierungschefs im März 2020 ins Leben gerufen und wird seit April von der WHO, der Europäischen Kommission, Frankreich und der Bill & Melinda Gates Foundation getragen.
Der ACT-Accelerator ist kein Entscheidungsgremium oder eine neue Organisation, sondern arbeitet daran, die Zusammenarbeit zwischen bestehenden Organisationen zu beschleunigen, um die Pandemie zu beenden. Er bringt die wichtigsten Akteure an einen Tisch, mit dem Ziel, die Pandemie so schnell wie möglich zu beenden. Tests, Behandlungen und Impfstoffe sollen beschleunigt entwickelt, gerecht verteilt und in größerem Umfang bereitgestellt werden, um die Menschen schneller zu impfen und die nationalen Gesundheitssysteme zu schützen.