Serbien: Gastransit-Gebühren nicht in Rubel
BELGRAD (ost)–Der serbische Gasversorger Srbijagas verlangt von Gazprom die Abrechnung der Transitgebühren in Euro und akzeptiert keine Rubel, wie Srbijagas-Generaldirektor Dusan Bajatovic gegenüber der Agentur “Tanjug” erklärte. Srbijagas erhält selbst russisches Gas zu Vorzugskonditionen und fungiert gleichzeitig als Transitland für eine Pipeline, die von Bulgarien her kommend via Österreich in die Europäische Union führt. Er trat zugleich Spekulationen entgegen, dass Serbien vom russischen Gas abgeschnitten werden könnte, durch das EU-Land Bulgarien. Bulgarien ist Bajatovic zufolge durch einen Vertrag mit 20 Jahren Laufzeit zum Gastransit über die Balkan-Stream-Gaspipeline verpflichtet. Die russische Seite habe den Transit durch Bulgarien auch bereits bis Ende 2023 in Dollar bezahlt. Serbien berechnet seine Gas-Transitgebühren in Euro. Falls das nicht möglich sei, werde Srbijagas entsprechende von Gazprom via Serbien exportierte Gasmengen entnehmen und „unsere Gebühren au f diese Weise eintreiben”, so Bajatovic.
Er sagte, es sei gut, dass Gazprom und die Tochter Gazprom Export nicht unter Sanktionen stünden, und stellte klar, dass Serbien von Russland nicht als feindlicher Staat eingestuft worden sei. Serbien sollte daher in der Lage sein, die Gasfrage erfolgreich zu lösen, zumal auch die EU Verständnis für die Beschaffung von russischem Öl haben dürfte angesichts der Position Serbiens, so der Srbijagas-Chef.
ost/28.03.2022