Sperrung aller Ostseehäfen für russische Schiffe gefordert
VILNIUS (ost)–Litauen will ein vollständiges Einfahrtsverbot für russische und mit Russland verbundene Schiffe in die Ostseehäfen erreichen und führt dazu Gespräche mit anderen Ostseeanrainerstaaten und der EU, berichtet die “Baltic Times” unter Berufung auf den litauischen Verkehrsminister Marius Skuodis. Abgesehen von Russland sind alle Ostseestaaten EU-Mitglieder. Außenminister Gabrielius Landsbergis wies darauf hin, dass die Schließung von Seehäfen eine stärkere Wirkung hätte, wenn es sich um eine gemeinsame Haltung der EU handeln würde. Er geht davon aus, dass die Häfen auf europäischer Ebene geschlossen werden können.
Er konnte noch nicht sagen, welche Maßnahmen in Bezug auf das Rohölterminal in Butinge ergriffen werden könnten, das Orlen Lietuva, die litauische Einheit des polnischen Unternehmens Orlen, für die Einfuhr von überwiegend russischem Rohöl für ihre Ölraffinerie in Mazeikiai genutzt hatte.
Die polnische Mutter ist nach eigenen Angaben auf jedes Szenario vorbereitet und könne im Falle von Lieferengpässen Rohöl aus alternativen Quellen beziehen: „Seit vier Jahren diversifiziert Orlen konsequent seine Rohölversorgung und stärkt damit die Energiesicherheit nicht nur in Polen, sondern auch in der gesamten Region“.
Skuodis erklärte unterdessen, dass nach den vorliegenden Informationen im Januar und Februar etwa 20 Schiffe unter russischer Flagge den Hafen von Klaipeda angelaufen haben. Die Hafenbehörde teilte mit, dass diese Schiffe verschiedene Ladungen transportierten, darunter Erze, Düngemittel, Metallgranulat, technisches Salz, Futtermittel, Torf und ähnliches.
ost/07.03.2022