Studie: Ökologisierung des Onlinehandels
Nicht zuletzt aufgrund des Lockdowns im Einzelhandel wächst der Onlinehandel in Deutschland gerade sehr stark. Im Jahr 2018 betrug der Umsatz in Deutschland noch 68,1 Mrd. Euro. Traditionell werden vor allem Elektronikprodukte, Bekleidung und Bücher online gekauft, seit der Corona-Pandemie werden auch andere Produktgruppen vermehrt online bestellt und dann geliefert.
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) meldet für das erste Halbjahr 2020 ein Umsatzwachstum im Onlinehandel um 8,3 Prozent. Durch mehr Onlinehandel steigen die Sendungszahlen der Kurier-, Express- und Paketdienste – von 2014 bis 2018 um 740 Millionen Sendungen, was einem Wachstum um 27 Prozent entspricht.
Laut Umweltbundesamt (UBA) entstehen in den meisten Fällen die größten Umweltauswirkungen beim Onlinehandel insbesondere aus den Transporten auf der so genannten letzten Meile sowie aus den Versandverpackungen.
Das UBA hat eine Studie zu den Umweltauswirkungen des Onlinehandels und möglichen Ansatzpunkten erstellt. Die Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- Die Herstellung und Nutzungsphase haben, je nach Produkt, die größten Umweltauswirkungen. Ein Beispiel: Bei einem Notebook entstehen 69 Prozent der ökologischen Auswirkungen bei der Herstellung, 20 Prozent bei der Nutzung, 10 Prozent durch den Handel und 1 Prozent durch die Entsorgung.
- • Die größten Umweltwirkungen im Onlinehandel resultieren aus den Transportprozessen, insbesondere den Transporten auf der letzten „Meile“, sowie den Versandverpackungen. Hier kann der Online-Handel ansetzen.
- • Der Onlinehandel weist gegenüber dem stationären Handel nicht per se eine schlechtere Ökobilanz auf. Im Gegenteil – Onlinehandel kann vorteilhaft für die Gesamtbilanz sein. Beim stationären Handel haben vor allem der Markt bzw. das Geschäft sowie die Anfahrt der Kunden Einfluss.
Die Studie kann kostenfrei beim Umweltbundesamt heruntergeladen werden.
UBA / BEVH / PRMV / 13.01.2021